Montag, 10. März 2008

Sizilien blueht auf

Jetzt beginnt die beste Reisezeit für die größte Insel des Mittelmeeres:
Ein Frühlingsbesuch bei Temperaturen um 20 Grad
Längst ist der Frühling auf Sizilien eingezogen. Blumen haben die Wiesen, die sich auf den Bergen südlich von Palermo weit ins Inselinnere erstrecken, in gelbe Teppiche verwandelt. Noch wird es kalt in der Nacht, beizeiten gießt der Regen die Blumen, und die Badesaison beginnt im April. Schon Goethe war begeistert. Sein Rat für die beste Reisezeit auf Sizilien: "Im Frühling zum Staunen, im Herbst zum Genießen."
Wie an der Nordküste. Ein Felsklotz liegt da, als hätte ihn der liebe Gott bei der Erschaffung der Welt einfach übersehen: Dreihundert Meter hoch reckt er sich im Norden Siziliens in den Himmel - ein gigantischer Kalkblock aus versteinerten Muscheln und Korallen, vor Jahrmillionen aus dem Urmeer gewachsen. "Cephalos" (Kopf) nannten ihn die alten Griechen, weil er sie in seiner Form an das Haupt eines schlafenden Riesen erinnerte.In einem Sturm landete hier im Jahre 1063 ein normannisches Ritterheer. Ihre Vorfahren hatten einst die Meere beherrscht - als gefürchtete Wikinger, die auf ihren Drachenbooten bis nach Grönland und Amerika vordrangen. Jetzt nannten sie sich "Männer des Nordens" und handelten in göttlicher Mission. Denn kein Geringerer als der Papst in Rom hatte sie auf diese Seereise geschickt. Ihr Auftrag: Sizilien von den Mauren zu befreien.Der Legende nach schwor Graf Roger, Anführer der normannischen Kriegsflotte, am Ort ihrer Rettung eine prächtige Kirche bauen zu lassen, wenn sie den Sturm überleben sollten. An einem warmen Frühlingstag liegt die kleine Bucht heute friedlich in der Sonne, genau dort, wo einst der Sturm die Schiffe an Land spülte.
Cefalù ist die Stadt des Normannenkönigs. Seine Kathedrale erhebt ihre gedrungenen Türme mit Wucht über das Dächermeer. Dabei ist die Kirche nie fertig geworden, bis heute wird an ihr gebaut. Denn Graf Roger zog schon bald nach Palermo weiter, erbaute sich dort einen mächtigen Palast, von dem er als König von Sizilien die Insel regierte. Cefalù geriet in Vergessenheit. Ein Glück für die Stadt. Ihr mittelalterliches Bild hat sie deshalb bis heute bewahren können. Enge, arabisch anmutende Gassen ziehen sich vom Domplatz und vom Corso Ruggero hinab zum Hafen, gesäumt von Geschäften, von Cafés und Fischrestaurants, die sich mit ihren Terrassen zum Meer öffnen. Cefalù ist um diese Jahreszeit noch sehr still, leider haben auch noch viele Geschaefte geschlossen.
Terrasini nur 10 Kilometer vom Flughafen Punta Raise entfernt, ist dagegen ein kleines Oertchen mit einem Fischereihafen, vom Massentourismus noch nicht entdeckt, das auch jetzt schon sehr lebendig ist. Terrasini ist der ideale Ort für einen Sizilien-Urlaub. Von hier aus lassen sich alle Ziele per Tagesausflug erreichen: Palermo und Taormina, das Tempeltal von Agrigento und die mittelalterliche Stadt Enna.
Im März ist wunderbares Wanderwetter, die Hotels sind noch günstig, und selbst die touristischsten Orte noch recht beschaulich.Bunt und aufregend wird es an den Tagen zwischen Palmsonntag und Karfreitag. In der Karwoche feiern die Sizilianer ihre großen religiösen Feste. Plötzlich, in einem der vielen namenlosen Bergdörfer, ist man mittendrin in österlichen Prozessionen. Auf dem Platz vor der Kirche drängen sich die Dorfbewohner, Carabinieri bahnen eine Gasse durch die Menschenmenge. Dumpfer Trommelwirbel, Gesang, feierliches Glockengeläut. Dann öffnet sich das Kirchenportal. Kinder in roten Umhängen und weißen Kapuzen strömen aus dem Dunkel hinaus ins Sonnenlicht, gefolgt von den Männern des Dorfes, die - barfüßig unter knöchellangen Kutten - tonnenschwere Altäre auf den Schultern schleppen, überdimensionale Figurengruppen, die die Passion Christi zeigen.
In Taormina, Siziliens Attraktion an der Ostküste, ist von archaischer Frömmigkeit wenig zu spüren. Auf der "Piazza Wunderbar", dem vielleicht schönsten Platz Siziliens, genießen Urlauber die warme Frühlingssonne. Im griechischen Theater füllen Schülergruppen das Halbrund vor den Sitzreihen. Als sie das Theater verlassen, ist die Stille plötzlich hörbar. Eidechsen huschen über die verwitterten Steine, und die wenigen Touristen, die am frühen Morgen von hier aus die Aussicht auf Ätna und Meer genießen, sind so ergriffen, dass sie sich nur flüsternd unterhalten. Goldfarbenes Licht liegt über den schneebedeckten Flanken des Vulkans. Gemächlich pafft der alte Kettenraucher weiße Wölkchen vor sich hin, und in der Bucht von Naxos schaukeln bunte Fischerboote.Bei klarem Wetter sieht der Ätna, mit 3340 Meter höchster und aktivster Vulkan Europas, wirklich einladend aus.
In Serpentinen windet sich die Straße von Catania hinauf zum Refugio Sapienza auf 1900 Meter Höhe. Über drei Stunden geht es durch sämtliche Vegetations- und Klimazonen der Insel, von den Badestränden des Mittelmeeres, vorbei an blühenden Mandelbäumen und Zitrusplantagen, bis in eine erstarrte Mondlandschaft aus Geröll und Lava. Der gefürchtete Feuerberg ist ein Segen für Bauerndörfer zu seinen Füßen. Unzählige Ausbrüche haben den Vulkanboden in fruchtbares Ackerland verwandelt, die Lava bildet die Grundlage für eine reiche Pflanzenvielfalt, lässt Kirschen und Weintrauben, Pfirsiche und Aprikosen reifen.
Am Refugio Sapienza endet die Straße. Von hier aus geht es nur mit der Seilbahn weiter. Oder mit Jeeps. Schlagartig hat sich das Wetter geändert. Ein eiskalter Wind fegt vom Gipfel, ein plötzlicher Schneesturm verwandelt die Szenerie in eine weiße Winterlandschaft. Der Fahrer eines Landrovers zuckt die Schultern: "Troppo pericoloso!", zu gefährlich. Wie zur Bestätigung lässt der Ätna ein Grollen hören.
Zurück im Nordwesten Siziliens, zurück in der Realität, fressen sich die modernen Betonsilos von Palermo wie Krakenarme in die "goldene Muschelbucht", die Conca d'Oro.In der Hauptstadt der Insel spiegelt sich noch heute die kulturelle Vielfalt, die einst Sizilien prägte: Orientalisch anmutende Paläste neben barocken Kirchen, byzantinische Kapellen und arabische Gärten. Beinahe alle Völker des Mittelmeeres haben hier ihre Spuren hinterlassen: Römer und Phönizier, Aragonesen und Neapolitaner, und natürlich die Araber. Sie pflanzten Zitronenbäume und Dattelpalmen, Zuckerrohr und Maulbeerbäume. Und ihre Baumeister und Handwerker waren es, die halfen, die prächtigen Dome und Paläste zu bauen.In den Straßen quirlt das Leben. Die Cafés sind überfüllt, in den engen Marktgassen drängen sich Touristen. Seit die Sanierungsgelder aus Rom nicht mehr in dunklen Kanälen verschwinden, erstrahlt die Stadt in neuem Glanz. Längst kann man wieder ohne Angst bummeln gehen. Der Einfluss der Mafia ist gebrochen, Korruption und Kriminalität eingedämmt. "Stellen Sie sich vor", erzählt ein junges Pärchen aus Hamburg, "in einem Restaurant hatten wir unseren Rucksack mit Kamera und allen Papieren vergessen. Wir waren noch nicht um die nächste Ecke, da wurde er uns schon vom Kellner hinterher gebracht ..." Sizilien ruft.Quelle: Martin Dziersk
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